„Die Pressekonferenz ist tot“, konstatierte jüngst Louis Posern, Wirtschaftschef der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Vor allem in der Unternehmensberichterstattung seien die Anforderungen an die Journalisten stark gestiegen. Unternehmen würden selbst ihre Informationen, ihre PR verbreiten. Medien müssten daraus Nachrichten machen, sie einordnen – und das in einer viel höheren Geschwindigkeit als früher.
Bereits tot oder zumindest schon auf dem Sterbebett? Reine Zeitverschwendung oder immer noch Mehrwert für Medienschaffende? Ein Anachronismus oder trotz allem weiterhin ein taugliches Instrument? Tatsache ist, dass die Bedeutung von Presse- oder Medienkonferenzen stetig schwindet – ungeachtet der nach wie vor grossen Anzahl durchgeführter Veranstaltungen. Die ausgedünnten, budget-gekürzten Redaktionen haben weniger Musse als früher, an relativ zeitaufwendigen externen Veranstaltungen teilzunehmen, und nutzen diese Plattformen daher immer selektiver. Die neuen Medien des digitalen Zeitalters gehorchen veränderten, vor allem schnelleren Mechanismen. In der Folge vermögen trägere Instrumente wie Medienkonferenzen aktuellen Ansprüchen an die Informationsbeschaffungs- und Verteilungsprozesse immer weniger zu genügen. Darüber hinaus wächst in der Unternehmenskommunikation die Bedeutung von Owned, Earned, Social und Shared Media. Dadurch ändern sich der Stellenwert und die Berechtigung der einzelnen Instrumente klassischer Medienarbeit, so wie der Grad der Abhängigkeit der Unternehmen von herkömmlichen Gatekeepern wie den klassischen Medien abnimmt.
Und dennoch: Sorgfältig vorbereitete und durchgeführte Medienkonferenzen haben nach wie vor ihre Berechtigung. Damit sie zur Erfolgsgeschichte werden, d.h. die Beteiligung der Medien sowie die Resonanz in Bezug auf Qualität und Quantität ansprechend ausfallen, sind u.a. drei Aspekte wesentlich: